Von Geburt an leben und lernen wir in Gruppen. Und jede Gruppe hinterlässt ihre Spuren, die uns fortan prägen.
Manche dieser (frühen) Erfahrungen können uns im Leben noch lange und vielfältig beeinträchtigen. Sie hinterlassen Handlungsdispositionen, die wir gar nicht mehr mit ihnen in Verbindung bringen. Oft ist uns nicht bewusst, wie diese Spuren mit Themen zusammenhängen, die wir gegenwärtig als schwierig oder belastend erleben – zum Beispiel in Bezug auf unsere Selbstwahrnehmung, im Umgang mit anderen, in der Arbeit oder in unseren Beziehungen.
Weil viele unserer Reaktionen unbewusst verlaufen, schränken sie unsere Ausdrucksmöglichkeiten ein, tragen zu Anspannung bei und führen dazu, dass wir unser Potenzial aus den Augen verlieren. Doch lässt sich dies ändern, indem wir uns dieser Prägungen bewusst werden und lernen richtig hinzugucken.
Im geschützten Rahmen einer Gruppenanalytischen Selbsterfahrung richten wir den Blick auf den realen Kontext in dieser Gruppe, also auf das was jetzt unmittelbar für alle erfahrbar wird. Denn die Spuren, die ein Einzelner mit sich trägt, zeigen sich in den Interaktionen einer gegenwärtigen Gruppe – wenn man geübt ist, den Blick dahin zu wenden.
Dies zu üben lohnt sich. Denn auch wenn wir in vielen Bereichen unseres Lebens vielleicht erfolgreich und zufrieden sind, kann unser Wohlbefinden oder Lebensglück durch unbewusste Reaktionen empfindlich eingeschränkt sein.